Neues Zuhause für „ganz normale Leute“

24.06.2019

Richtfest im Kranichweg – VdK Baugenossenschaft errichtet 33 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von 2.396 Quadratmetern.

Pfaffengrund. In naher Zukunft wird sich der Bestand der Heidelberger Wohnungen um sechs erhöhen. Und zwar durch den Neubau der VdK-Baugenossenschaft auf dem Anwesen Kranichweg 84–88. Denn der abgerissene Altbau, der Mitte der fünfziger Jahre errichtet worden war, umfasste drei Gebäude mit 27 Wohnungen. Der Neubau, für den jetzt das Richtfest gefeiert wurde, umfasst hingegen 33 Wohnungen mit einer Größe von 52 bis 92 m² in gleichfalls drei Gebäuden. Entschieden eklatanter ist das Zahlenverhältnis bei der Gesamtwohnfläche. Waren es im Altbau noch 1.444 m², so sind es nun im Neubau 2.396, was einem Plus von gut 65 Prozent entspricht.

Zurückzuführen ist das laut Alexandra Schäfer, geschäftsführendes Vorstandsmitglied des Bauherren, darauf, dass das „Baufenster auf diesem Grundstück wesentlich größer war, als es die bestehenden Gebäude ausgenutzt haben“. Jedenfalls teilt sich die Gesamtwohnfläche zum einen auf in fünf Vier-Zimmer-Wohnungen, die laut Schäfer für Familien bereitgestellt werden. Und zum anderen in elf Zwei- sowie die 17 Drei-Zimmer-Wohnungen, die genauso wie die Vier-Zimmer-Wohnungen allesamt den Richtlinien der Stadt für Lebenslaufwohnungen entsprächen. Richtiggehend barrierefrei seien nur alle Vier- und neun der Zwei-Zimmer-Wohnungen. Bei den Drei-Zimmer-Wohnungen, hielt sie fest, „ist uns das leider nicht gelungen“. In diesen werde auf Extraduschen verzichtet und Badewannen eingebaut, die aber ihrer Ansicht nach „gut als Dusche nutzbar sind“. Überhaupt seien Badewannen heute immer noch beliebt, besonders bei Familien mit Kindern. Letzten Endes begründete Schäfer diese Vorgehensweise damit, dass ein Gäste-WC und ein zusätzlicher Abstellraum als wertvoller für die Bewohner erschienen als Barrierefreiheit.

Familien spielen für Schäfer indes auch in Sachen der 7,71 bis 10 Euro pro m² reichenden Mietpreise eine Rolle. Dass die Wohnungen für Familien „auch wirklich bezahlbar“ seien, habe seine Ursache darin, dass 70 Prozent der Wohnungen nach dem Wohnraumförderungsgesetz entstünden. Wie viel Geld die Mieter der Altgebäude zahlen mussten, war zwar nicht zu erfahren. Doch berichtete der Pfaffengrunder SPD-Stadtrat Mathias Michalski, dass das „Preis-Leistungs-Verhältnis“ gestimmt habe. Hier lebten über Jahrzehnte hinweg „ganz normale Leute“.

Für diese Bestandsmieter galt es, passende Wohnungen zu finden, blickte Schäfer nun zurück. Gelungen sei dies mit Hilfe von befreundeten Wohnungsunternehmen, die im Pfaffengrund auch Wohnungen haben. Ihr ausdrücklicher Dank galt der Bauhütte, GGH sowie den Baugenossenschaften Familienheim und Neu-Heidelberg.

Architekt Roberto Salcedo achtete auf diverse Baudetails, wie etwa die Verwendung ganz bestimmter Baustoffe. So wurde zum Beispiel Gisoton verarbeitet: Ein besonders energiesparendes Wandsystem aus natürlichem Baustoff. Es blieb Alfred Kilian von der Baufirma vorbehalten, den Richtspruch zu sprechen. Und natürlich auch, das geleerte Trinkglas aus der Höhe auf den Boden zu schmettern.

Foto: Popanda

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