Beruflichen Nachwuchs zu finden, ist für viele Branchen nicht einfach. Das gilt auch für manche Wohnungsgenossenschaft. Wenn in der Region dann auch noch die Eigentumsquote dominiert, ist der Beruf der Immobilienkauffrau/des Immobilienkaufmanns häufig unbekannt oder mit Klischees belegt. So ist das teilweise im westlichen Münsterland. Deswegen entschied sich die WohnBau Westmünsterland, dagegen etwas zu unternehmen und eine Azubi-Kampagne zu starten. Diese besteht zum Teil aus klassischen Elementen wie Flyern, Messeauftritten oder T-Shirts. Die WohnBau Westmünsterland bindet aber auch soziale Medien in ihre Kampagne ein, hier allen voran Instagram.

„Wir haben unseren Account www.instagram.com/wohnbau_westmuensterland_eg nicht nur, um Azubis zu gewinnen“, erklären Ann-Kathrin Dekkers und Charlotte Schmidt, die für die Social Media-Arbeit der WohnBau Westmünsterland verantwortlich sind. „In erster Linie nutzen wir Instagram, um unsere Bekanntheit zu steigern. Es hat sich allerdings angeboten, das Thema ‚Azubi-Werbung‘ mit dem Account zu verknüpfen. Mit Instagram lassen sich besonders gut junge Leute erreichen, besser als mit Facebook.“ Diese Tendenz bestätigen auch Studien, die sagen, dass gerade die 14 bis 19-Jährigen immer weniger Facebook nutzen.

Für den Aufbau des Instagram-Kanals selbst haben sich die beiden mit dem Vorstand abgestimmt, und der war schnell überzeugt. Auch was die Ansprache bei der Foto-Sharing-App betrifft: Während auf Facebook noch gesiezt wird, ist man auf Instagram „per du“. Das hat vor allem mit der verbundenen Zielsetzung zu tun: Wer junge Menschen erreichen will, sollte ihnen – im Internet – auf Augenhöhe begegnen. Das „du“ gehört dazu. Für den Auftritt bei Instagram war es Dekkers und Schmidt wichtig, echte Mitarbeiter und Auszubildende abzubilden. Das sahen die Kollegen und die Azubis, die bereits bei der WohnBau lernen, genauso. Daher war es sehr einfach, sie für die Aktionen auf Instagram zu gewinnen. „Das Beste: Es gab von unseren Auszubildenden bereits erste Fotos, die im Rahmen eines Profi-Fotoshootings für unsere Azubi-Kampagne entstanden sind“, freut sich Ann-Kathrin Dekkers. „Diese Bilder konnten wir also prima für Instagram zweitverwerten.“

Im Team Inhalte entwickeln
Gesagt, getan: Bevor der Instagram-Account in die Öffentlichkeit kommuniziert wurde, wurden zunächst ein paar Postings vorbereitet und eingestellt, damit es keine vollkommen leere Seite gab. Mittlerweile sind mehr als 70 Postings veröffentlicht worden. Die betreffen nicht nur die Ausbildungsoffensive. Thematisch geht’s auf dem Instagram-Kanal der WohnBau „rund um die Genossenschaft“. Da werden einzelne Abteilungen der WohnBau vorgestellt oder auch die Satzung, im wahrsten Sinne, ins Bild gesetzt. Wenn es eine Veröffentlichung zum Thema Ausbildung gibt, ist das stets eine Teamleistung: Dekkers und Schmidt brainstormen gemeinsam mit den Azubis, wobei dies in der Regel recht formlos und spontan abläuft: Da reicht manchmal ein kurzer Schnack auf dem Flur oder in der Teeküche. Wenn das Thema gefunden ist, übernimmt ein Azubi die Verantwortung für Foto und Bildunterschrift. Die Fotos werden mit einem Diensthandy, das dem Team zur Verfügung gestellt wurde, geschossen. Mit dem fertigen Bild und einer vorbereiteten Bildunterschrift geht’s dann gemeinsam noch in den Feinschliff – so wird das bestmögliche Ergebnis veröffentlicht.

Rundum zufrieden
Seit ein paar Monaten ist der Instagram-Kanal der WohnBau nun live und Dekkers und Schmidt geben ein erstes Fazit: „Wir hatten keinerlei Erwartung. Natürlich haben wir nachgeschaut, wie das bei anderen Genossenschaften aussieht. Die haben im Schnitt so zwischen 40 bis 50 Follower. Das war also ein Richtwert für uns. Mit dem heutigen Stand und nach nur dreieinhalb Monaten haben wir schon 160 Abonnenten. Das ist klasse!“ Und was sagen diejenigen, an die sich die Aktivitäten explizit richten? „Die Azubis sind begeistert. Wir haben nicht zuletzt durch die gesamte Kampagne zwei Azubis gewonnen. In den Gesprächen haben sie gesagt, dass sie unseren Insta-Account sehr ansprechend finden und dass dieser ein Grund war, warum sie sich für die WohnBau entschieden haben“, freut sich Ann-Kathrin Dekkers. Und Charlotte Schmidt ergänzt: „Sie fanden gut, dass sie sich mit dem Account im Vorfeld über das Team informieren konnten. Sie haben damit Einblicke in das Unternehmen bekommen, ohne Teil des Teams zu sein. Das fanden die super.“

#läuft für die WohnBau Westmünsterland.