„We are family“

Der EBV Harburg zeigt beim Discomove, das er zur „Harburger Familie“ gehört

Projekte & Aktivitäten · 12.07.2018 · Von Christoph Kolbe

Joachim Bode, Vorstandsvorsitzender vom Eisenbahnbauverein (EBV) Harburg, versteht es, Aufmerksamkeit zu erzielen. Das liegt nicht nur an seiner Präsenz, sondern auch an vielen seiner Ideen. Oder würde man eine Wohnungsbaugenossenschaft im selben Atemzug mit einem Straßenumzug mit Discomusik und entsprechenden 70er-Jahre-Kostümen nennen? Bode tut es und das aus gutem Grund.

Der EBV Harburg zeigt beim Discomove, das er zur „Harburger Familie“ gehört
Der Veranstalter hat dem EBV Harburg einen Truck entsprechend der CI-Vorgaben dekoriert und mit DJ und Musikanlage sowie Getränken zur Verfügung gestellt.

Der Discomove aus Hamburg-Harburg ist „der kleine Bruder“ des bekannteren Schlagermoves, der bereits seit vielen Jahren Hunderttausende begeisterte Schlagerfans nach Hamburg-St. Pauli zieht. Beim Discomove im Mai fahren bis zu 25 Trucks mit Musikanlagen durch den Harburger Binnenhafen und spielen für tanzende Discofans Musikklassiker der 70er- und 80er-Jahre. Komplettiert wird das Event – das ein klein wenig an die Anfänge der Loveparade aus Berlin erinnert – durch die verrückten Partyoutfits der Feiernden mit Schlaghosen, schrillen Hemden, Perücken sowie überdimensionalen Sonnenbrillen.

Und bei so einer Spaßveranstaltung mischt eine Wohnungsbaugenossenschaft mit? „Aber sicher!“ Joachim Bode versteht die Frage nicht ganz und erklärt: „Der EBV hat 96 Prozent seines Wohnbestandes in Hamburg-Harburg, einem Stadtteil, der es im Hamburger Vergleich doch etwas schwer hat. Investitionen, beispielsweise in die Infrastruktur, sind oft auf der Strecke geblieben und gefühlt gibt es hier seit 20 Jahren keine nennenswerten Veränderungen. Daher sind alle Aktivitäten für den Bezirk wichtig, um das Image aufzupolieren. Das ist halt Stadtmarketing und da ist jeder einzelne Player am Standort gefragt. Durch die Teilnahme am Discomove stärkt der EBV die positive Wahrnehmung des Bezirks und erhöht so auch die Sichtbarkeit der Genossenschaft und damit seine Vermietungschancen. Denn es ist schon so: Nicht nur in ländlichen Regionen gibt es mitunter Probleme mit Neuvermietungen. Auch wir sind bis zu einem gewissen Grad davon betroffen.“

Bode ist davon überzeugt, dass die Genossenschaft von der Teilnahme am Discomove profitiert und von der Öffentlichkeit anders, sprich positiver, wahrgenommen wird. Auch die Mitglieder können direkt vom Event profitieren, da sie auf dem Truck des EBV mitfahren und mitfeiern können. Dass sich das erst rumsprechen muss, zeigt das Feedback von der ersten Teilnahme am Move 2017 und der diesjährigen Teilnahme: Gab es im vergangenen Jahr exakt ein Mitglied, das sich auf das Angebot in der Mitgliederzeitung gemeldet hat, so waren es 2018 schon dreißig, die zu Musik von Barry Manilow, Gloria Gaynor oder Earth, Wind and Fire tanzten und mitsangen. Die übrigen Plätze auf dem Truck wurden von Mitarbeitern der Genossenschaft samt Vorstand und Freunden eingenommen.

Der EBV Harburg zeigt beim Discomove, das er zur „Harburger Familie“ gehört
Suchbild: Wo ist der Vorstand des EBV Harburg?

Zu Beginn des Moves war das Regionalfernsehen mit einem Kamerateam vor Ort und berichtete dann abends im „Hamburg Journal“ des NDR über die Parade. „Da war unser Truck mit unserem EBV- und dem Bauklötzchen-Logo dreimal im Bild“, freut sich Bode. „Die Pressearbeit gab‘s also noch on top.“

Auf die Frage, was denn der schönste Moment war, grinst der EBV-Vorstand und sagt mit einem zwinkernden Auge: „Der schönste Moment dauerte genau drei Stunden.“ Das war die gesamte Dauer der Veranstaltung. Viele Discofans sahen das wohl genauso, denn schon beim Absteigen vom Truck fragten Teilnehmer, ob sie das nächste Jahr wieder dabei sein dürfen. Im Laufe des Wochenendes kamen noch weitere E-Mails von Mitgliedern, die sich ebenfalls bedankten und den Wunsch äußerten, 2019 wieder mitzufahren.

Wie bei jeder guten Party steht vor dem Feiern aber die Arbeit, die im Falle des Discomoves für die Genossenschaft sehr überschaubar war: Die Organisation der Veranstaltung übernimmt quasi ein Generalunternehmer, der von A bis Z alles vorbereitet. Der EBV hat eine Art „Rundum-Sorglos-Paket“ inklusive aller Versicherungen abgeschlossen und der Veranstalter hat geliefert: Er hat einen Truck entsprechend der CI-Vorgaben des EBV unter anderem mit dem Genossenschaftslogo dekoriert und mit DJ und Musikanlage sowie Getränken zur Verfügung gestellt. Die Genossenschaft selbst musste nur dafür sorgen, dass alle Teilnehmer auf dem Wagen einen Sicherheitshinweis unterschreiben, pünktlich am Truckstandort sind und gute Laune mitbringen. Alle drei Punkte konnte der EBV problemlos leisten.

Für Joachim Bode ist nach dem Discomove vor dem Discomove, denn er geht fest davon aus, nächstes Jahr wieder dabei zu sein. „Dann werden wir auch alle Karten für den Truck bei unseren Mitgliedern los“, ist er überzeugt. So lautet auch sein Fazit: „Es lohnt sich manchmal „quer“ zu denken und an Projekten teilzunehmen, die man so nicht auf dem Schirm hat. Wenn man dann noch feststellt, dass das Projektmanagement so simpel ist, wie beim Discomove, dann wäre es ja fast schon sträflich es nicht zu machen. Wir haben durch die Teilnahme der Öffentlichkeit und unseren Mitgliedern gezeigt, dass wir nahbar sind und auch feiern können. Das ist doch viel wert, oder nicht?“

Der EBV Harburg zeigt beim Discomove, das er zur „Harburger Familie“ gehört
Suchbild: Wo ist der Vorstand des EBV Harburg?
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Joachim Bode vom EBV verrät es

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