Mülheimer Wohnungsbau feiert 125-jähriges Jubiläum

06.06.2023

Jubiläum mit Bodenhaftung

Der 22. Juni 1898 in Mülheim an der Ruhr: Im Haus Tersteegensruh im Witthausbusch kommen 23 Arbeiter und Handwerker zusammen und gründen eine Wohnungsbaugenossenschaft. Das Ziel: Sie wollen ihre Kräfte bündeln, um gesunden und bezahlbaren Wohnraum für Menschen mit einem geringen Einkommen zu schaffen – denn der ist Mangelware im industrialisierten Ruhrgebiet. Leiten soll das neue Unternehmen ein junger Mann namens August Kirchberg. Weder er noch die anderen Beteiligten ahnen zu diesem Zeitpunkt wohl, wie sich ihr Projekt entwickeln wird

Jetzt, im Jahr 2023, feiert die Mülheimer Wohnungsbau eG ihren 125. Geburtstag. Manches hat sich gehörig verändert, anderes würden die Gründerväter der MWB aber auch sofort wiedererkennen.

Der Historiker Dr. Thomas Emons hat sich ausführlich mit der Geschichte der MWB beschäftigt. Er sagt: „Es gibt eine große Aktualität bei der Bedeutung einer sicheren und gesunden Wohnung. Denn auch heute ist der Wohnungsmarkt in Mülheim an der Ruhr wieder unter Druck.“ Das Bedürfnis nach einem sicheren Zuhause, es überspannt die Jahrhunderte.

Was sich verändert hat: Aus 23 Mitgliedern sind über 9.000 geworden, und mehr als 5.100 eigene Wohnungen werden heute von der MWB betreut. Dazu kommen noch die Wohnungen tausender anderer Eigentümer*innen, das Bauträger- und Maklergeschäft und die eigene Planungsabteilung. Auch Wohnverhältnisse, Gebäudetechnik und Flächenverbrauch sind kaum noch zu vergleichen.

Die Mülheimer Wohnungsbau eG hat ihre Mitglieder durch all diese Veränderungen begleitet. Im Kaiserreich und der Weimarer Republik ist sie gewachsen, unter den Nationalsozialisten wurde sie gleichgeschaltet und verlor im Bombenkrieg erhebliche Teile ihrer Bestände. Danach beteiligte sich die Genossenschaft ganz erheblich am Wiederaufbau, und später an den neuen städtebaulichen Ideen der 1960er und 1970er Jahre. Auch nach der Abschaffung der Wohnungsgemeinnützigkeit gilt: Die MWB ist in Mülheim an der Ruhr eine beliebte Vermieterin und wird für Service und Kundennähe gelobt. Den Wurzeln des Genossenschaftsgedankens – Teilhabe, gegenseitige Unterstützung und Nähe – fühlen sich die Wohnungsbaugenoss*innen bis heute verpflichtet.

Der MWB-Vorstandsvorsitzende Frank Esser spricht etwas aus, das wohl für alle Wohnungsbaugenossenschaften in Deutschland gilt: „Wir sind stolz auf unseren Ursprung und unsere Tradition, und wir sehen in der aktuellen Lage, wie wichtig die genossenschaftliche Unternehmensform ist. Für unsere Mitglieder wollen wir gern noch einmal 125 Jahre lang aktiv sein.“

Angesichts der wirtschaftlichen und weltpolitischen Lage will die Genossenschaft ihren Geburtstag bodenständig feiern: Neben einer zentralen Jubiläumsveranstaltung wird es zahlreiche Nachbarschaftsfeste in den Beständen der MWB geben.

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