Eisenbahnbauverein Harburg eG (EBV) wird 100 Jahre alt

Lebenslanges Wohnen in Harburg und Umgebung

31.05.2021

Heute wohnen beim Eisenbahnbauverein Harburg Menschen aller Berufsgruppen und aller Generationen – vor 100 Jahren stellten Eisenbahner die Mehrheit. Am 13. April 1921 eröffnete ein Lokführer in Dittmers Tivoli die Gründungsversammlung. Sie bildete den Auftakt für ein erfolgreiches Unternehmen mit heute 3.200 Wohnungen und rund 4.800 Mitgliedern. Der Wohnungsbestand findet sich überwiegend in Harburg, aber auch im niedersächsischen Seevetal und Hamburg-HamburgUhlenhorst ist der EBV vertreten. Förderung von Nachbarschaft und Gemeinschaft sowie nicht wenige Highlights im Bereich Ökologie zeichnen den heutigen EBV aus. Joachim Bode und Alexandra Chrobok bilden das Vorstandsteam, 29 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind insgesamt beschäftigt.

Zimmermannstraße 2/Ecke Reeseberg

Der Eisenbahnbauverein ist in Harburg seit hundert Jahren längst nicht nur für Mitarbeiter der Bahn ein sicherer Wohnungsgeber. In meistens von großzügigen Außenanlagen umgebenen Wohnanlagen leben viele Mitglieder schon seit Jahrzehnten. Der EBV versorgt sie nicht nur mit Wohnraum, sondern bietet auch Unterstützung in sozialen Fragen sowie kulturelle Veranstaltungen. Ein Schwerpunkt ist umweltgerechtes Bauen – von der Brauchwassernutzung bis zur Eisspeicherheizung tut die Genossenschaft viel für die Umwelt und haben dabei die Betriebskosten der Mitglieder im Blick. Im Januar 2021 überraschten sie beispielsweise die Mitglieder mit Hofkonzerten, als Aufmunterung in der Corona-Zeit.

 

Wie alles begann:

Die Gründung

Am 13. April 1921, in Zeiten großer Wohnungsnot, gründeten 85 Eisenbahner den Eisenbahnbauverein Harburg, der am 17. September in das Genossenschaftsregister eingetragen wurde. 160 Interessierte waren zur Versammlung gekommen, darunter viele Eisenbahnassistenten, Bahnmeister und Lokomotivführer.

Anfangs wurden die Wohnungen – und auch einige Einzelhäuser zum Erwerb – ausschließlich für Eisenbahner gebaut. Auch in Vorstand und Aufsichtsrat war die Berufsgruppe viele Jahre aktiv. Heute ist die Zugehörigkeit zur Bahn längst kein Aufnahmekriterium mehr.

Erste Bautätigkeit und Zerstörung im Krieg

Bereits im Jahr 1922 waren die ersten fünf Häuser fertiggestellt und bis Ende 1940 wuchs durch Neubau und die Übernahme kleinerer Harburger Wohnungsgenossenschaften der Bestand auf rund 1.200 Wohnungen. Im Zweiten Weltkrieg wurden fast 20 Prozent des Bestands zerstört. Erst ab 1953 baute der EBV wieder neue Wohnungen.

Einige Wohnquartiere kurz vorgestellt:

Rund um die Rosentreppe in Wilstorf

Auf dem Gelände von „Zimmermanns Erben“ in der heutigen Zimmermannstraße wurden 1921 die ersten Häuser des EBV gebaut. In den folgenden Jahrzehnten entstand ein großes Wohnquartier, unter anderem in den Straßen Rosentreppe, Reeseberg, Friedrich-List-Straße, Zimmermann- und Sophienstraße, am heutigen Ritterbuschplatz und der Tilemannhöhe, in der Petersdorfstraße, am Metzenberg und der Roseggerstraße. Ein Spaziergang durch das hübsche Viertel lohnt, einige Häuser, etwa in der Zimmermannstraße, stehen unter Denkmalschutz.

Umgeben von Grün – der Gottschalkring

1972 wurden im Gottschalkring, zwischen Kleingärten und dem Harburger Schulpark gelegen, über 200 Wohnungen fertiggestellt. Darunter war auch das erste und bislang einzige Hochhaus des EBV. Ende 2022, gut 100 Jahre nach dem Einzug der ersten Genossenschaftsmitglieder, werden an der Bremer Straße 114 – 124 sowie 136  die ersten 50 Einheiten von 145 neuen Wohnungen einzugsbereit sein.

Sprung über die Elbe andersherum – der EBV in Uhlenhorst

Seit über 20 Jahren ist der EBV auch nördlich der Elbe in Uhlenhorst/Barmbek-Süd vertreten – in der Mozartstraße, der Herderstraße, der Humboldtstraße sowie der Schumannstraße. Diese Häuser hat die Genossenschaft erworben und zum Teil neu errichtet.

Engelbekhof im Vinzenzweg (Wilstorf)

Die Servicewohnanlage für ältere Mitglieder am Vinzenzweg 10 a–d mit 110 barrierefreien Wohnungen liegt in unmittelbarer Nähe zum Harburger Stadtpark und wurde 2007 bezogen. Vier untereinander verbundene Häuser bilden ein Ensemble. In einem großen Gemeinschaftsraum finden (normalerweise) regelmäßig Veranstaltungen statt.

Ökologie im Fokus

Der EBV sorgt für bezahlbaren Wohnraum für seine Mitglieder. Schwerpunkt ist dabei seit vielen Jahren das umweltbewusste Bauen. Bereits vor 20 Jahren wurde der Eisenbahnbauverein mit dem Solarpreis 2000 ausgezeichnet. Inzwischen sind 30 Photovoltaikanlagen im Einsatz. Regenwassernutzungsanlagen und Brauchwasserleitungen wurden installiert, ein Niedrigenergiehaus erprobt und fünf Blockheizkraftwerke sowie eine Eisspeicherheizung gebaut. Letztere versorgt seit 2014 fast 500 Wohnungen und galt bei der Errichtung als weltweit größte ihrer Art. Drei weitere Heizungen dieser Art wurden 2017 – 2019 ebenfalls in Wilstorf für weitere 450 Wohnungen eingesetzt. Last, not least rollte bereits in den 90er-Jahren ein mit Erdgas betriebener Golf als Dienstwagen des EBV durch Harburg.

Friedrich-List-Straße 23
Goeschenstraße 1-5
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