Stärker als Gewalt
Nachbarschaftsaktion #StärkeralsGewalt läuft am 1.11.2020 an
28.10.2020
Die Corona-Pandemie hat einiges verändert, vielfach auch den Umgang miteinander. Bei vielen Menschen hat sich in der Krise das Bewusstsein dafür geschärft, wie wichtig das häusliche Umfeld ist, und auch der Wunsch, im eigenen Wohnumfeld solidarisch und hilfsbereit zu agieren, hat erkennbar zugenommen. Gegenseitige Unterstützung ist gewachsen, Nachbarschaften sind stärker geworden.
Doch leider hat die Krisenzeit nicht nur mitmenschliches Handeln und soziales Engagement befördert; vielerorts, so eine repräsentative Studie der TU München, äußern sich der pandemiebedingte Stress, die Angst und die Ungewissheit leider vermehrt in physischer oder psychischer Gewalt – meist im familiären Umfeld. Da das Leben sich über lange Zeit hauptsächlich in den eigenen vier Wänden abgespielt hat, ist dies auch der Ort, an dem Gewalt in wachsendem Maße eskaliert. Und nicht alle Betroffenen haben den Mut oder die Kraft, über das, was ihnen widerfährt, zu sprechen und die Taten anzuzeigen. Gut, wenn es starke Nachbarschaften gibt, wo Menschen aufeinander achtgeben und merken, wenn etwas nicht stimmt.
Hier setzt die Initiative #StärkerAlsGewalt an. Sie klärt auf ihrer Internetseite über die verschiedenen Formen von Gewalt auf und zeigt, wie man diese erkennen und wie man Betroffene unterstützen kann. Das lokale Umfeld und eine starke Nachbarschaft sind, so die Annahme, stärker als Gewalt.
Eine starke Nachbarschaft kann vor Gewalt schützen
In Hausgemeinschaften mit traditionell gewachsener Nachbarschaft sind ein achtsamer Umgang und gegenseitige Unterstützung weit verbreitet, hier lebt man meist nicht nur neben-, sondern auch miteinander. Die Frage, ob man der betagten Nachbarin, dem gehandicapten Nachbarn, der alleinerziehenden Mutter, dem arbeitslosen Vater behilflich sein kann, ist in gewachsenen Hausgemeinschaften häufig gelebte Praxis. In einem Wohnumfeld, das von Wohlwollen und gegenseitiger Unterstützung geprägt ist, wird die Not eines Menschen eher bemerkt als in einem Umfeld, das anonym und desinteressiert ist.
Wohnungsbaugenossenschaften haben traditionell gewachsene Nachbarschaften
In die Köpfe und die Wohnungen von Menschen kann und will niemand schauen. Was sich hinter einer Wohnungstür abspielt, dringt nicht nach außen. Und dennoch haben aufmerksame und nahestehende Nachbarinnen und Nachbarn eher eine Antenne dafür, wenn etwas nicht stimmt, als desinteressierte „Nebenan-Wohner“. Im Wohnumfeld von Wohnungsbaugenossenschaften finden sich oft füreinander einstehende Hausgemeinschaften, Nachbarn teilen hier meist mehr als nur die Anschrift.
#StärkerAlsGewalt kann dabei helfen, das Bewusstsein für das Thema häusliche Gewalt zu schärfen und im Alltag sensibel dafür zu werden, wenn jemand in seiner eigenen Wohnung in Not ist.
Damit das Thema die Aufmerksamkeit bekommt, ist größtmögliche Verbreitung notwendig. Hier ist es hilfreich, wenn möglichst viele die Informationen zur Verfügung stellen und somit für eine große Reichweite und sorgen.
Firmen, Unternehmen, Geschäfte etc. können sich aus dem Toolkit bedienen und zum Beispiel Plakate oder Postkarten drucken lassen, um diese individualisiert mit dem eigenen Logo zu verwenden. Und so zu zeigen: Häusliche Gewalt geht uns alle an.
Den Mitgliedern der Marketinginitiative der Wohnungsbaugenossenschaften Deutschland e.V. stehen Materialien wie Poster, Social-Media-Kacheln u.v.m. zur Verfügung, die Sie hier herunterladen können. Für die Log-in-Daten wenden Sie sich bitte entweder an die Initiative Stärker als Gewalt oder an uns.