LiM – europäisch geplant, lokal realisiert

Grundstein für erstes europäisches Genossenschafts-Bauvorhaben gelegt

21.09.2020

2000 Wohnungsgenossenschaften in Deutschland sorgen für sicheres und bezahlbares Wohnen in 2,2 Millionen Wohnungen, in denen 5 Millionen Menschen leben, davon sind 3 Millionen Mitglied in Wohnungsgenossenschaften. Die Genossenschaftsidee ist seit vier Jahre Immaterielles Weltkulturerbe der Menschheit – und seit 2018 sind Wohnungsbaugenossenschaften auch europäisch organisiert. Am 3. September wurde der Grundstein für das erste europäische Genossenschaftshaus mit 40 Wohnungen gelegt.

Die Zeitkapsel wird befüllt - u.a. mit dem Grundrissplan des Gebäudes, einer aktuellen Tageszeitung, einigen Münzen etc.

Gründung der LiM

In beinahe jedem Land der Welt gibt es Wohnungsbaugenossenschaften, überall vertreten sie als wichtige Akteure der Wohnungswirtschaft die genossenschaftlichen Werte Mitbestimmung, Mitspracherecht, Fairness etc. Doch da das Motto „Gemeinsam sind wir stark“ nicht an Ländergrenzen Halt macht, sondern überall Gültigkeit hat, seine Kraft gerade durch das Zusammenwirken möglichst vieler Akteure erhält, lag es nahe, dass Wohnungsbaugenossenschaften sich auf europäischer Ebene zusammenschließen. Aus dieser Idee entstand im Jahr 2018 die erste europäische Wohnungsbaugenossenschaft: die Living in Metropolises SCE mbH, kurz LiM. Eines ihrer Ziele ist es, die „Idee europaweiter Wohnungsgenossenschaften jetzt wirklich greifbar [zu machen]“, erläutert LiM-Vorstand Dirk Lönnecker.

 

Wirkung europaweit

Die Genossenschaftsidee in den wachsenden Metropolen Europas mit zukunftsweisenden Projekten umzusetzen, ist ein Ziel des Netzwerks. Und so streben die bisher in Deutschland, Finnland, Frankreich, den Niederlande, Montenegro und Österreich vertretenen Mitglieder neben dem gemeinsamen Stemmen von zukunftsweisenden (Bau-)Projekten die Entwicklung gemeinsamer Leitbilder an, und auch durch den übergreifenden fachlichen, technischen und organisatorischen Austausch möchte man voneinander lernen und Synergieeffekte nutzen. Und dank des internationalen Know-how des Netzwerks können die einzelnen Mitglieder und Partnerorganisationen die Akteure und Wohninitiativen vor Ort mit besonderer Kompetenz unterstützen. So können zum Beispiel auch kleineren Genossenschaften, die oft schon durch das Tagesgeschäft ausgelastet sind, innovative und experimentelle „Nischenprojekte“ ermöglicht werden und im Sinne eines „Sharing Cooperative Model“ können sowohl kleine Pilotprojekte bis zu komplexen Genossenschaftsquartieren realisiert werden.

Der LiM-Vorstand (v.l.n.r.): Otto Höller (Österreich); Dirk Lönnecker (Deutschland); Knut Höller (Deutschland)

Europäisch geplant – für Klimaschutz weltweit

Neben der europäischen Ausrichtung und dem gesellschaftlich-sozialen Anspruch steht ein weiterer Aspekt ganz oben: Das Bauen wird zukunftsorientiert und ganzheitlich geplant, Ansprüche des klimaneutralen Bauens werden ebenso berücksichtigt wie die Partizipation der lokalen Mitglieder.

Wie kreativ und zukunftsweisend die LiM agiert, lässt sich an ihrem ersten Bauvorhaben ablesen: Das erste europäische Genossenschaftshaus wird als Holz-Beton-Hybridbau errichtet. Die Außenhaut des Gebäudes ist eine mehrschichtige Holzfassade aus Lärchenholz, und neben den Materialien und der Bauweise ist auch die Stromversorgung nachhaltig. Sie erfolgt zu großen Teilen über eine Photovoltaikanlage auf dem Dach. Die Wärmeversorgung basiert auf Erdwärme und wird mit Wärmepumpen realisiert. Ein neuartiges insektenschützendes Beleuchtungssystem, Glasfaserübertragungstechnik u.v.m. runden das Konzept ab.

Doch neben Klimaschutz und Ressourcenschonung ist der LiM ein Aspekt besonders wichtig: Die entstehenden Bauten sollen spekulationsfrei und für breite Schichten der Bevölkerung bezahlbar sein.

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