Richtig streichen und tapezieren

21.05.2014

Damit das Gestalten der Wände zum Erfolgserlebnis wird, sollten Selbermacher wissen, worauf man beim Kauf von Farben und Lacken achten sollte, welches Handwerkszeug geeignet ist und wie man den Untergrund richtig vorbereitet.

Farbe kaufen: Eine Skala nennt Ihnen die Qualität Seit 2001 steht auf dem Etikett jeder weißen Innenwandfarbe die Deutsche Industrie-Norm „DIN EN 13 300“. Sie zeigt tabellarisch, was das Produkt bietet: Den Glanzgrad gibt es in vier Stufen, von matt bis glänzend. Das Kontrastvermögen benennt die Stärke der Deckkraft. Von vier möglichen Klassen sind hierzulande nur die besten (1 und 2) im Handel. Die Güte der Nassabriebbeständigkeit sagt schließlich, wie reinigungsfähig eine Farbe ist. 1 ist die höchste Klasse und wird nur von Glanzlatexfarben erreicht. Klassen 4 und 5 sind nicht zu empfehlen.

Nassabriebbeständigkeit: Wo sie besonders hoch sein muss

Für stark genutzte Räume wie Flur, Kinder- und Esszimmer sollten Sie ein Produkt der Klasse 2 wählen. Für das Schlafzimmer reicht 3. Im Wohnzimmer sollte es mindestens Klasse 3 oder höher sein. Für Bad und Küche ist zu Produkten zu raten, die speziell für diese Räume entwickelt wurden: Sie sind reinigungsfähig, können die Feuchtigkeit regulieren und haben meist einen Schutz gegen Schimmel.

DIN-Normen: Eigenschaften statt Klassen

Manchmal werden für die Nassabriebbeständigkeit noch die Begriffe der früheren „DIN 53778“ verwendet. Dabei entspricht „waschbeständig“ der heutigen Klasse 3 und „scheuerbeständig“ der Klasse 2.

Vor dem Malen: Unbedingt den Untergrund prüfen

Die meisten Farben und Tapeten, wie Raufaser, können öfter überstrichen werden, wenn die Tapete an Rändern und Nähten noch fest sitzt und die Farbe hält. Machen Sie einen Test: Zehn Zentimeter Malerkrepp gut andrücken, dann mit einem Ruck abziehen. Ist der Streifen sauber, kann sofort gestrichen werden. Haftet alte Farbe daran, müssen Sie die Wand mit Wasser und Spülmittel abwaschen. Danach zur Sicherheit mit Acryl-Tiefgrund fixieren, über Nacht trocknen lassen – dann können Sie die Wandfarbe auftragen.

Handwerkszeug: Auf die richtige Rolle kommt‘s an

Beachten Sie die Hinweise des Herstellers: Für viele Farbserien ist eine Malerrolle mit Kurzflor erforderlich – nicht mit Langfell!

Farbfrust vermeiden: Keinesfalls selbst mischen!

Fertige Farbkollektionen sind umfangreich und erfüllen fast jeden Wunsch. Einen speziellen Ton können Sie in Fach- und Baumärkten anmischen lassen. Ein Beispiel: Sie wünschen exakt die Nuance Ihrer Gardine, finden sie aber auf keiner Farbkarte. Dann können Sie den Ton einscannen lassen. In der Farbmischmaschine gelingt er präzise und wird zum Nachbestellen auf einer Farbkarte notiert. Die Vorteile: Sie bekommen haargenau Ihre Wunschfarbe und können sie jederzeit nachkaufen.

Bei größeren Renovierungen: Fragen Sie Ihren Vermieter

Haben Sie vor, bei der Renovierung größere Sprünge zu machen? Dann ist es ratsam, diese mit Ihrem Vermieter abzusprechen. Sie vermeiden auf diese Weise unnötigen Ärger und Kosten auf beiden Seiten, wenn Sie ausziehen. So lassen sich bestimmte Farben beispielsweise nur schwer überstreichen, was entweder für Sie oder Ihren Vermieter viel Arbeit bedeuten kann. Fragen Sie im Zweifel also einfach kurz beim Hauswart oder dem Betreuungsteam Ihrer Baugenossenschaft oder Ihres Wohnungsvereins nach.

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