GEMEINSAM STATT EINSAM

07.02.2013

Davon träumen viele Senioren: Die neue Senioren-WG in Stuttgart von der LBG.

LandesBauGenossenschaft Württemberg eG: Gemeinsam statt einsam, und dennoch selbstbestimmt leben, davon träumen viele Senioren. Die LandesBauGenossenschaft Württemberg eG (LBG) folgt dieser Idee und eröffnet demnächst ihre erste Senioren-WG in Stuttgart. „Hier sitzen wir abends, trinken zwischen Blumen und Kerzen in geselliger Runde ein Viertele“, denkt sich die 78-jährige Frieda Magura laut, während sie mit leuchtenden Augen die zukünftige Terrasse der Senioren-WG im Herzen Stuttgarts begutachtet. „Wenn man allein sein möchte, geht man in sein Apartment. Wenn einem langweilig ist, oder es einem anderen Bewohner nicht so gut geht, ist man füreinander da, kann sich gegenseitig motivieren“, fasst die Witwe und Mutter von drei Kindern, denen sie nicht zur Last fallen möchte, das Konzept zusammen. „Du bekommst eine Wohnung und eine Gemeinschaft und bist dennoch frei. Die Idee gefällt mir.“ Das Erdgeschoss wird gerade kernsaniert und gerüstet für ein großzügiges Gemeinschaftswohnzimmer inklusive Essbereich, eine Küche und Hauswirtschaftsraum. Hinzu kommen sechs abschließbare Apartments zwischen 25 und 46 Quadratmetern – ohne Anteil Gemeinschaftsfläche – für fünf Singles und ein Paar. Die sind mit einem eigenen Bad, Terrasse oder Balkon und einer Kochnische ausgestattet. Während die 95 Quadratmeter große Gemeinschaftsfläche komplett von der LBG eingerichtet wird, bringen die Bewohner für ihre Apartments eigene Möbel mit. Die technische Grundversorgung sichert ein Hausmeister. Der Clou: Im selben Gebäude betreibt die LBG eine drei Zimmer große Gästewohnung, die Angehörige und Freunde der Senioren für 35 Euro pro Tag mieten können. „Oder Senioren, die an der WG interessiert sind, ziehen dort für eine Woche ein und testen, ob das WG-Leben überhaupt etwas für sie ist“, erläutert Josef Vogel, kaufmännischer Vorstand der LBG. „Die ganze Anlage ist auf die Bedürfnisse der Senioren abgestimmt und barrierearm geplant. Die Türen sind einen Meter breit, im Bad ist ein großer Wendekreis, die Duschen sind großzügig ohne Schwellen, die Handwaschbecken können unterfahren werden, das WC ist etwas höher gesetzt“, zählt Mathias Friko, technischer LBGVorstand, einige Besonderheiten auf. „Und es gibt einen Treppenlift.“ Ein Lift im EG? „Ja, das Haus ist von 1956, zu der Zeit war das Erdgeschoss in der Regel halbgeschossig versetzt. Vier Apartments sind über eine achtstufige Treppe zu erreichen.“ An die Umwelt wird auch gedacht. Auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage installiert, deren Strom nach Möglichkeit Elektroautos der LBG speist. Das Gebäude wird insgesamt energetisch saniert. Somit können die Senioren in der WG sowohl das Klima als auch ihr Konto schonen. "Der Gedanke, diese alternative Wohnform auch für ihre Mitglieder anzubieten, kam der LandesBauGenossenschaft Württemberg eG (LBG) – bei ihren Mietertreffs, die jeden Donnerstag stattfinden und immer sehr gut besucht sind", so Josef Vogel. „Ob Bootsfahrt auf dem Neckar, Kochtipps von Sternekoch Vincent Klink oder Gehirnjogging – die Mitglieder genießen diese Veranstaltungen in der Gemeinschaft so sehr, dass manche abends ganz traurig sind, wenn sie in ihre leere Wohnung zurück müssen.“ Frieda Magura und ihre Freundin Renate Fischer (77) bestätigen Vogels Eindruck: „Die Mietertreffs sind wunderbar gemütlich. Man ist unter lauter netten Leuten. Wenn das in der WG auch so ist, kann nichts schief gehen.“ Die LBG tut ihr Bestes, die perfekte Senioren-WG ins Leben zu rufen. Sorgsam werden die zukünftigen Mieter unter den Interessenten ausgewählt und gemeinsame KennenlernTreffen organisiert. Schließlich soll die WG nicht an Zwistigkeiten scheitern. Mit einem Mietpreis von 7,20 Euro bis 7,50 Euro pro  Quadratmeter ist die Senioren-WG günstig. Verschiedene Dienstleistungen des Arbeiter Samariter Bundes können zusätzlich in Anspruch genommen werden. Ob Hausnotruf, Körperpflege oder Fahrservice, jede Leistung wird einzeln gebucht. Das Angebot gilt übrigens für alle LBG-Mitglieder. Der Bedarf ist da. Denn die demografische Entwicklung macht auch vor LBG-Mitgliedern nicht halt. Rund 15.000 Menschen leben in den knapp 5.500 Wohnungen der LBG.

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