EINWEIHUNG DES WOHNCAFES IN DER KÖRSCHSTRASSE

31.01.2013

Vertreter der Vereine „Zuhause leben“, „Intergrative Wohnformen“ und die Filderbaugenossenschaft eG im „Wohncafé“.

Vereinigte Filderbaugenossenschaft: Etwas Innovatives und Hochwertiges muss gebührend eingeweiht werden. „Wir haben für Sie eine Begegnungsstätte ins Leben gerufen“, hielt Axel Schaefenacker, Vorstandsmitglied der Filderbaugenossenschaft bei der Eröffnung des Wohncafés in der Körschstraße fest, zu der viel Prominenz und auch die Mieter eingeladen waren. „Satzungsgemäß haben wir den Auftrag soziales Wohnen zu fördern“, so Schaefenacker weiter. „Das Wohncafé haben wir mit einer Beratungsstruktur gepaart, die ein lebenslanges Wohnen bei der Wohnungsbaugenossenschaft ermöglicht“. Die Wohnanlage Körschhof sei etwa 40 Jahre alt und ursprünglich als Seniorenwohnanlage erbaut worden, so der Vertreter der Genossenschaft. Nun habe man ein Wohnprojekt, das es ermöglicht, auch im Pflegefall in der eigenen Wohnung zu bleiben. Das Management obliege dabei dem Verein „Integrative Wohnformen“. Das Wohncafé habe eine große Zielgruppe, so Schaefenacker. Die Nachbarschaft, Jung und Alt, Singles und Familien, mit oder ohne Behinderung, kurz: „Das Wohncafé richtet sich an alle Bewohner des Stadtteils. Jeder kann seine Interessen mit eigenem Engagement einbringen“. Viele Menschen seinen auf der Suche nach sinnvoller Tätigkeit, so das Vorstandsmitglied. Diese vermittle der Verein „Zuhause Leben“ der darüber hinaus auch die Versorgungssicherheit gewährleiste. In Zusammenarbeit mit dem Pflegedienst „Pourlavie“ ist der Verein der Ansprechpartner für alle Belange. Wohnqualität entstehe durch selbstbestimmtes und gesundes Wohnen. Im hohen Alter seien Nachbarn oftmals die einzigen Bezugspersonen, im Laufe der Zeit seien immer weniger soziale Akteure vorhanden. Deshalb werde generationenübergreifendes Wohnen und Unterstützungsmöglichkeiten für lebenslanges Leben in der angestammten Wohung gefördert. Soziale Resourcen, Sicherheit, Gemeinschaft und altersgerechte Einrichtungen seien hierbei wichtige Orientierungspunkte in Zeiten, in denen sich der Staat immer mehr zurückziehe. Die frei werdenden Wohnungen werde man gezielt Familien anbieten oder Eltern, deren Kinder dort Wohnen, so Schaefenacker. Man wolle die traditionelle Großfamilie wieder fördern. Zudem soll mit dem Verein „Zuhause Leben“ den Mietern ein ambulanter Dienst zur Verfügung stehen. Der dritte Standpunkt, so der Vertreter der Wohnungsbaugenossenschaft, sei das Wohncafé, der Treffpunkt für alle, die Hilfe benötigen, Hilfe geben oder Gemeinschaft suchen. Der erste Weg sei bereits das Mittagessen und der Kaffeenachmittag, ansonsten stehe alles offen, erläuterte Schaefenacker. Die Angebote seien kostenfrei beziehungsweise zum Selbstkostenpreis. „Wir brauchen echte Nachbarschaftshilfe, in der wir Junge und Senioren mit einbeziehen. Dann sind wir der Gesellschaft ein großes Stück voraus. Nur mit solchen Projekten können wir für uns etwas verändern“, schloss Schaefenacker. Anschließend wandte sich Tamara Herfert, Prokuristin des Pflegedienstes „Pourlavie“ an die Gäste. „Unser gemeinsames Ziel ist es, jeder Lebenssituation das Beste abzugewinnen“, berichtete Herfert von der Arbeit des Pflegedienstes. Alle wissen vom Pflegenotstand. Deshalb gelte es, neue Wege zu ergründen, die Pflege wieder attraktiv zu machen. „Seit Jahren weiß die Politik, was passieren wird, aber sie unternimmt nichts“, übte die Prokuristin Kritik. Den Mietern gab Herfert mit, „den neuen Mitbewohner herzlich in ihre Mitte aufzunehmen“. Seit dem 1. November lebt ein Heimbeatmeter in der Wohnung neben dem Wohncafé. Gerda Mahmens, zweite Vorsitzende des Vereins „Zuhause Leben“, brannte es förmlich unter den Nägeln. „Endlich geht es los“, lautete ihr Credo. „Die Ehrenamtlichen haben einen hohen Anspruch“. Von Montag bis Freitag werde es den Mittagstisch und das Kaffeeangebot geben. Einmal im Monat werde sie selbst norddeutsch kochen, verriet Mahmens. „Wir sind gespannt wie die Angebote angenommen werden“. Auch die Stuttgarter Bürgermeisterin für das Referat Soziales, Jugend und Gesundheit Isabel Fezer ließ es sich nicht nehmen, der Einweihung des Wohncafés beizuwohnen. Derartige Angebote seien ein wichtiges Standbein in der Landeshauptstadt, vor allem in Plieningen und Hohenheim. „In Hohenheim leben 61,9 Prozent der Menschen in einem Ein-Personen-Haushalt. Das sind natürlich viele Studenten, aber auch immer mehr ältere Menschen, die alleine in einem Haushalt leben“. Es sei eine große Herausforderung den älteren Menschen das Leben zuhause zu ermöglichen. „Dazu braucht es nicht nur Barrierefreiheit, sondern auch Treffpunkte. Die Menschen sehnen sich nach Gemeinschaft und das Wohncafé kann ein solcher Ort sein“, resümierte Fezer. „Mir als Bürgermeisterin für Soziales ist es wichtig, das ältere Menschen eine Auswahl an Dienstleistungen haben“. Man solle keine Hilfe annehmen müssen, wenn man in bestimmten Bereichen nicht auf Hilfe angewiesen ist, aber all die Hilfe in Anspruch nehmen können, die man braucht, so Fezer. „So kann sich jeder sein passend individuelles Paket zusammenschnüren. Eigenständiges Leben schließt Auswahl ein. „Hier ist ein Ort entstanden, der hilft, dass Nachbarschaft gelebt werden kann“, hielt die Bürgermeisterin abschließend fest. All das ermöglichen die vielen ehrenamtlichen Engagierten, die sich im Rahmen des Wohncafés betätigen. Aber auch die Hauptamtlichen, sei es vom Pflegedienst oder der Wohnungsbaugenossenschaft, die Verwaltungsaufgaben übernehmen, die die Vereine unterstützen oder für Vorträge zur Verfügung stehen. So bleibt auch bei der Einweihung das gleiche Fazit, wie bei der Präsentation des Wohnprojektes: „Alle arbeiten Hand in Hand“.

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