100 Jahre Kreisbaugenossenschaft Kirchheim-Plochingen
24.10.2019
Auch künftig vertrauensvolles Miteinander mit der Kommune
Kirchheims Oberbürgermeisterin Angelika Matt-Heidecker hob den nachhaltigen und maßgeblichen Beitrag der Kreisbau zur Stadtentwicklung in Kirchheim, aber auch in Plochingen und Umgebung hervor. „Ohne die Kreisbau hätten wir es z.B. nicht geschafft, den rund 7.000 Flüchtlingen, die nach dem Krieg in Kirchheim hinzukamen, ein Zuhause zu bieten. Mit Projekten wie ‚wirRauner‘ hilft die Kreisbau seit Langem, dass das soziale Leben in unserer Stadt funktioniert. Und mit dem kürzlich begonnenen Neubau von Wohnungen wie im Bodelschwinghweg und der Schöllkopfstraße unterstützt sie das ehrgeizige Ziel, in Kirchheim insgesamt 1.300 Wohnungen neu zu schaffen.“ Mit dem Lob „an die trotz des Alters quicklebendige Jubilarin“ verband die Oberbürgermeisterin beste Wünsche „für wirtschaftlichen Erfolg und ein weiter florierendes Unternehmen Kreisbau sowie eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen der Stadt“. Für Dirk Braune, Vorstand des Verbandes baden-württembergischer Wohnungs- und Immobilienunternehmen, steht die Jubilarin für vorbildliche Kontinuität bei soliden, wirtschaftlichen Ergebnissen gepaart mit sozialer Verantwortung. „100 Jahre Kreisbau heißt 100 Jahre Leistung – diese Genossenschaft ist ein Motor bei der Wohnraumversorgung hier.“ Der Genossenschaftsgedanke habe nichts an Aktualität verloren: „Gemeinschaft ist wieder gefragt – insbesondere, um Mitglieder bei der Wohnungssuche zu unterstützen und ausreichenden Wohnraum zu fairen Nutzungsgebühren zur Verfügung stellen zu können.“
Bezahlbarer Wohnraum – Ziel damals wie heute
„Wohnraum war nach dem Ersten Weltkrieg für viele Menschen nicht bezahlbar. Da war es gut, dass sich Menschen zusammentaten und eine Wohnungsgenossenschaft gründeten. Denn: Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele“, erinnerte Kreisbau- Vorstandssprecher Bernd Weiler an die Idee der Gründungsväter anno 1919. „Gemeinsam bezahlbaren Wohnraum schaffen für breite Bevölkerungsschichten war und ist das Ziel der Wohnungsgenossenschaften, damals wie heute." Georg Hörmann, Technischer Vorstand der Kreisbau, ergänzt: „Weder die Weltwirtschaftskrise, der Weltkrieg noch die Währungsreform konnten der positiven Entwicklung der Kreisbaugenossenschaft etwas anhaben. Im Laufe der Zeit wurden insgesamt 5.415 Mietwohnungen erstellt; heute zählen wir aktuell 1.640 Mietwohnungen.“ Mit Stolz verwiesen die Vorstände auf Wohnprojekte wie den Dettinger Weg, die Badwiesen und aktuell die Eichendorffstraße in Kirchheim sowie den Stumpenhof in Plochingen. „Alle diese Quartiere bieten den Mitgliedern Wohnraum zu fairen Mieten – und ohne Risiko der Eigenbedarfskündigung.“ Die Verschmelzungen in den Jahren 1971 und 2012, verbunden mit strategischen Entscheidungen, haben die Kreisbau fit für die Zukunft gemacht. „Über 460 neue Miet- und Eigentumswohnungen haben wir in den letzten Jahren erstellt. Allein in Kirchheim bauen wir derzeit 82 neue Genossenschaftswohnungen, darunter 19 geförderte.“
Zum Jubiläum auch den Blick für sozial Schwache
Seit Jahren engagiert sich die Kreisbau auch in sozialen, kulturellen und sportlichen Bereichen durch Spenden, Sponsoring oder Mitgliedschaft. Ein Beispiel: die aktive Unterstützung für die DESWOS Deutsche Entwicklungshilfe für soziales Wohnungs- und Siedlungswesen e.V., die – inzwischen auch seit 50 Jahren - Wohnungsnot und Armut in Entwicklungsländern bekämpft. DESWOS-Generalsekretär Gerhard Müller berichtete am Abend den Jubiläumsgästen von Wohnbauprojekte in sozial schwachen Regionen rund um den Globus, die durch Spenden und Zuwendungen als „Hilfe durch Selbsthilfe“ initiiert und umgesetzt werden. Aus den Händen der Kreisbau-Vorstände nahm er einen Scheck über 10.000 EUR für die Sanierung, den Neu- und Ausbau von Wohnbauten in den Anden von Ecuador in Empfang.